Wovon handelt das Planspiel h.e.l.p.?

„h.e.l.p.“ steht für "Humanitäres Entwicklungs- und Lernprojekt" und ist ein Rollenspiel für 14 bis 35 Spielende ab 16 Jahren bzw. ab der 10. Klasse. Die Vorgängerversion bis 2010 hieß „Outface“.

Für das Planspiel sind circa 12 bis 18 Unterrichtsstunden im Blockunterricht nötig (ein ganzer oder zwei halbe Tage). Es kann in Unterrichtsfächern wie Politik, Religion, Ethik oder Sozialkunde integriert oder in Projekttagen und AGs als Blockveranstaltung durchgeführt werden.

Jeder Schule, die an der Kampagne teilnimmt, werden bis zu zwei Planspiele kostenlos zur Verfügung gestellt. Weitere Spiele können ausgeliehen werden. Außerdem ist das Spiel seit 2022 in einer digitalen Variante verfügbar.

Das Planspiel handelt von einem internationalen Konflikt zwischen dem fiktiven Land Malea und seiner Provinz Lufar, der auch das Nachbarland Nongi mit einbezieht. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat zur Lösung dieses Konfliktes einen Unterausschuss gebildet, zu dem alle beteiligten Länder und Organisationen eingeladen sind. Die Schülerinnen und Schüler versetzen sich in die Situation von Delegierten, gestalten ihre Rollen und diskutieren gemeinsam Lösungsmöglichkeiten in Konferenzen und Verhandlungen.

In dem Spiel geht es um folgenden Konflikt:

Malea ist flächenmäßig eines der größten Länder des betreffenden Kontinents. Seit einigen Jahren kommt es in der maleischen Provinz Lufar regelmäßig zu Unruhen. Die Regionalvertretung Lufars und die Rebellenorganisation „Freies Lufar“ versuchen ohne großen Erfolg, auf politischer und militärischer Ebene bessere Lebensbedingungen und Unabhängigkeit zu erreichen. Die Zentralregierung von Malea finanziert und unterstützt eine Milizenorganisation, die mit äußerster Brutalität gegen die Rebellen und die Zivilbevölkerung der Region vorgeht.

Immer wieder greifen die Milizen auch Gebiete im Nachbarstaat Nongi an. Mittlerweile sind fast eine Million Menschen gestorben und 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben. Nongi ist deutlich kleiner als Malea und hat eine geringere Bevölkerungszahl.

Aktuell sind über 500.000 Flüchtlinge aus der Region Lufar in den Lagern des IKRK in Nongi untergebracht. Für das Land bedeutet dies eine schwere wirtschaftliche Belastung. In der Region Lufar wurde außerdem Erdöl gefunden, welches durch Malea gefördert und an den Staat Bonin verkauft wird. Deutschland steht in enger Beziehung zu Nongi. Über die Verhandlungen berichtet die Presse.

Auch Kiara Mennewisch von der BBS Haste und Niklas Birnbacher sowie Emine Nur Kücükugurl von der BBS am Pottgraben sind dabei und lassen sich heute zu Humanitären Scouts ausbilden. Kiara hat sich bereits für einen sozialen Beruf entschieden und lernt Heilerziehungspflege: „Sicher kann ich dafür auch aus der Kampagne Humanitäre Schule Nutzen ziehen. Neben dem Planspiel finde ich es gut, dass wir ein soziales Projekt umsetzen werden.“ Niklas ist politisch sehr interessiert und hat sich bereits mit vielen aktuellen weltweiten Konflikten beschäftigt: „Dass wir uns beim Planspiel h.e.l.p. anhand einer fiktiven Situation mit Problem- und Konfliktlösungen beschäftigen müssen, finde ich gut. Das bringt jedem etwas. Als positiven Nebeneffekt können wir diese Erfahrung zusammen mit einem Zertifikat auch als Qualifikation für Bewerbungen nutzen.“ Emine freut sich darauf, in ihrer Schule als Scout das Planspiel mit ihrer Klasse umzusetzen und anzuleiten: „Ich mach sowas total gern. Mein Lehrer hat mich deshalb angesprochen, ob ich am Scout-Seminar teilnehmen möchte. Ich finde es wirklich klasse hier: die Atmosphäre, der Ort, das Miteinander. Man lernt schnell neue Leute kennen und fühlt sich akzeptiert“, sagt sie. Sie findet es wichtig, sich für Menschen einzusetzen, denen es nicht gut geht. „Beim Planspiel finde ich es interessant, dass es um eine kriegerische Auseinandersetzung und um Menschenrechte geht und dass wir dabei einen Konflikt aus verschiedenen Perspektiven betrachten.“