zu geben, wie etwa die Wange oder die Hand zu streicheln. „Man kann unterstützen, in dem man den Arm leicht führt. Hilfreich ist es, sich dazuzusetzen und selbst etwas zu essen. Das setzt als visueller Reiz quasi einen Dominoeffekt in Gang. Und außerdem: Jeder Mensch hat seine Eigenarten, die man akzeptieren sollte, auch beim Essen.“ Anschließend sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich gegenseitig Nahrung anreichen. So lerne man auch, sich in die Lage des Betroffenen zu versetzen.

„Hier lernt man letztendlich was fürs Leben“

„Nach dem Essen ist die Mundhygiene sehr wichtig. Ist die Mundflora nicht intakt, kann dies Krankheiten verstärken“, erklärt Peggy als nächstes. Es gebe einzeln abgepackte Zahnbürsten, auf denen sich bereits etwas Zahncreme befindet, was sehr praktisch sei. Eine Nierenschale bzw. Abwurfschale und ein Wasserbecher seien nötig. Einweghandschuhe sollten ebenfalls angezogen werden. Falls die Betroffenen keine Prothese tragen, sollte trotzdem der Mundraum gereinigt werden. „Hierfür eignen sich Mundpflegestäbchen, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Sie können auch kurz in ein Getränk getaucht werden, das derjenige gern mag. Das Aroma weckt Erinnerungen und führt oft zu einem Glücksempfinden.“ Feuchttücher für die Mund- und Handpflege seien ebenfalls hilfreich. Nachdem Peggy alles erklärt und gezeigt hat, geht es wieder ans praktische Üben und in Zweierteams wird wechselseitig Zähne geputzt.

Heute sind Katrin Schwarzer (48) und Katja Hannighofer (41) von der Bereitschaft Wolfenbüttel mit dabei. Es ist für sie das erste Mal, dass sie jemandem die Zähne putzen und selbst geputzt bekommen, sagen sie. „Es hat etwas gekitzelt und manchmal musste ich zucken. Ich habe daran gedacht, wie ich Reaktionen von zu Betreuenden deuten kann. Generell gibt es viele Kleinigkeiten, auf die man hier lernt zu achten“, meint Katja. „Empathisch sein, Einfühlsamkeit, aufmerksam sein. Ich kenne ja die zu betreuende Person in der Regel nicht. Wichtig ist, bei allem, was man tut, dies dem Patienten zu erklären, mit ihm zu reden“, ergänzt Katrin. Sie leitet eine Alten- und Pflegeeinrichtung. Ehrenamtlich engagiert sie sich in der Bereitschaft. „Bei Großschadenslagen wie Hochwasser beispielsweise ist es immer hilfreich, wenn man gelernt hat, wie man mit Pflegebedürftigen in diesen Situationen umgehen muss. Der Lehrgang dient auch für mich dazu, den Horizont zu erweitern.“ Katja ist beruflich Bibliothekarin. „Der Kurs und die Bereitschaftsarbeit sind ein spannendes Kontrastprogramm für mich“, sagt sie. Ich arbeite gern mit